meine Bank | Nr. 29 – Juli 2023

meine Bank _ Juli 2023 Investieren – staatlich gefördert Die angestrebte Klimawende erfordert viele Investitionen: bei neuen Gebäuden, bei der Sanierung bestehender und bei der Optimierung von Anlagen. Sowohl für Privatleute als auch für Unternehmen gibt es aber ein breites Angebot an staatlichen Fördermaßnahmen. Es war ein Schock für viele Häuslebauer, als Anfang 2022 die Fördertöpfe für klimafreundliche Neubauten plötzlich leer waren und Finanzierungen platzten. Auch die Mittel für private Wallboxen waren schneller als geplant aufgebraucht. Kein Wunder also, dass seitdem eine große Verunsicherung herrscht. „Es gibt aber weiterhin zahlreiche Programme, für Privatpersonen vor allem im Immobilienbereich“, sagt Willi Illenberger, Leiter Immobilienfinanzierungen bei der Heidenheimer Volksbank, und erklärt auch gleich die beiden wichtigsten Fördermethoden: Das sind zum einen zinsvergünstigte Darlehen, die gerade jetzt bei steigenden Hypothekenzinsen wieder attraktiv werden, und zum anderen Tilgungszuschüsse, was bedeutet, dass nicht die ganze Darlehenssumme zurückgezahlt werden muss. Für Bauherrn und Sanierer. Sowohl für Neubauten als auch zur Komplettsanierung oder zur Förderung von Einzelmaßnahmen bietet die KfW verschiedene Förderprogramme. ■ Seit März stehen im Programm „Klimafreundlicher Neubau“ 750 Millionen Euro neu für zinsverbilligte Kredite der KfW-Bank zur Verfügung. Sie alle haben den Standard „Effizienzhaus 40“ als Grundlage. Wird dieser erreicht, gibt es Darlehen bis 100.000 Euro zu einem Zinssatz ab aktuell 0,50 % bei Laufzeiten zwischen vier und zehn Jahren. Erfüllt das Gebäude zusätzlich das Qualitätssiegel nachhaltiges Gebäude (QNG), erhöht sich die mögliche Kreditsumme auf 150.000 Euro. ■ Die Sanierung bestehender Gebäude wird ebenfalls gefördert: mit Darlehen bis zu 150.000 Euro pro Einheit zu aktuell 0,1 % und mit einem Tilgungszuschuss zwischen 5 und 25 %. Gehört das Gebäude zu den „schlechtesten“ 25 % des Bestands, gibt es noch einmal 10 % Zuschuss obendrauf. ■ Zusätzlich stehen Mittel für Einzelmaßnahmen zur Verfügung, wie z. B. für die Dämmung der Gebäudehülle. Der Fördersatz liegt zwischen 10 und 30 % der Kosten, maximal aber bei 60.000 Euro pro Jahr und Einheit. Willi Illenberger betont: „Eine detaillierte Beratung ist bei der Vielzahl an Angeboten und den doch zum Teil recht komplizierten Anforderungen ganz wichtig. Daher sollte man auch rechtzeitig damit anfangen.“ Unterstützung für Unternehmen. Das gilt noch mehr bei der Förderung von Unternehmen. „Die große Herausforderung für uns Firmenkundenbetreuer ist es, zum jeweiligen Vorhaben des Kunden das passende Förderprogramm zu ermitteln“, erklärt Ralf Bücheler, Bereichsleiter Firmenkunden bei der Heidenheimer Volksbank, die Aufgabe. „Um dies optimal gestalten zu können, ist es wichtig, dass wir als Bank frühzeitig in geplante Vorhaben einbezogen werden. Denn oft wird der formelle und auch zeitliche Aspekt unterschätzt, der mit der Antragstellung verbunden ist.“ Alle Angaben zu Zinssätzen und anderen Konditionen entsprechen dem Stand vom 26. Mai 2023 und können sich jederzeit ändern. SERVICE _ 14 ↓ Die KfW unterstützt Bauherren klimafreundlicher Neubauten mit günstigen Darlehen. → Auch für die energetische Sanierung stehen viele Förderprogramme bereit.

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