meine Bank | Nr. 30 – Dezember 2023

meine Bank _ Dezember 2023 VOLKSBANK INTERN _ 11 ter. Viele der Führungskräfte haben wir im Haus „großgezogen“ und ihre Entwicklung – sowohl fachlich als auch persönlich zum Beispiel in Fragen der Führung – unterstützt. Wie sehen Sie die Zukunft der Branche? Die Zukunft wird digitaler. Das gilt vor allem für Standardprozesse im Zahlungsverkehr wie Überweisungen oder das Bezahlen per Karten auf dem Smartphone. Die großen Techkonzerne können da einiges abdecken, aber wenn für sie die gleichen Regeln gelten und sie der Bankenaufsicht unterliegen, sind das auch Markteintrittshürden. Als Regionalbank haben wir aber den Vorteil, dass wir wissen, was vor Ort passiert. Wir sind Teil der Community. Das ist analog – und wird so bleiben. Und auch wenn es um eine komplexe Beratung geht – Hypotheken oder Altersvorsorge – , bleibt es persönlich. Der Kunde möchte dann mit Menschen reden, denn eine KI hat keine Emotionen. Herausfordernd bleibt das Thema Regulatorik, die in meinen Augen oft über das Ziel hinausschießt. So müssen wir z. B. Kunden befragen, ob sie nachhaltige Anlagen bevorzugen. Soweit ist alles gut, aber auch wenn der Kunde sagt, das sei ihm nicht wichtig, muss ich ihn bei allen Produkten explizit darauf hinweisen, wenn nachhaltige Komponenten enthalten sind! Dazu kommen noch umfangreiche Dokumentationspflichten. Wir sind bei alldem nur der unbezahlte Erfüllungsgehilfe des Gesetzgebers. Gerüchte sagen, Sie seien Frühaufsteher und hätten eine geheime Schublade im Schreibtisch ... Ja, meist bin ich zwischen halb sechs und sechs in der Bank. Ich liebe diese ruhige Zeit. Man kann Dinge vorbereiten und ich schalte die Spülmaschine an und räume sie auch aus. Und ja, es gibt eine Süßigkeitenschublade. „Hochleistungsmaschinen“ brauchen eben immer Brennstoff. Gummibärchen sind wichtig, aber ich mag auch Popcorn gerne. Naturtheater ohne Popcorn geht zum Beispiel gar nicht! Und wenn andere Kaffee trinken, gibt es bei mir morgens Früchtetee und nachmittags grünen Tee. Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus? Auf jeden Fall wieder regelmäßig Sport treiben. Ich habe mir zu Hause und im Ferienhaus im Emsland ein kleines Fitnessstudio eingerichtet. Noch bekomme ich den Fuß auf 2 Meter Höhe. Und mehr reisen. Es ist aber nicht so einfach, Touren zu planen, da viele Termine im Jahreskalender bleiben, denn ich möchte ja natürlich auch weiterhin ganz privat zu den Opernfestspielen oder ins Naturtheater gehen. Man weiß ja: Rentner haben einfach keine Zeit. Aber auf eines freue ich mich besonders: Verantwortung und Pflicht gegen Freiheit zu tauschen! ↓↘ Gesellschaftliches Engagement war für Oliver Conradi nicht nur berufliche Aufgabe, sondern Herzensangelegenheit. Ob im Kunstmuseum oder beim Verein für therapeutisches Reiten in Bolheim – ganz ohne Angst vor großen Tieren. Lebenslauf in Kürze Oliver Conradi wurde 1960 im hessischen Bad Homburg geboren. Er begann nach seiner Schulzeit eine Bankkaufmannsausbildung bei der Sparkasse und schloss unter anderem Weiterbildungen zum Sparkassenfach- und -betriebswirt an. Ein Traineeprogramm der hessischen Landesbank führte ihn auch an die Börse - „damals noch live“, wie er erzählt – und so entdeckte er seine Leidenschaft für das Wertpapiergeschäft. Seine weiteren beruflichen Stationen führten ihn dann das erste Mal in die Region zur Sparkasse Esslingen – in Esslingen wurde seine erste Tochter geboren – und dann vier Jahre nach Detmold, wo seine zweite Tochter zur Welt kam. Anschließend wechselte er von der Sparkassen- in die Volksbank-Welt und war neun Jahre bei der Ulmer Volksbank, bevor es 2004 nach Heidenheim ging.

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