Geldanlage heute: Der Mix macht’s Es gibt wieder Zinsen, die Aktienkurse sind hoch, neue Anlageprodukte kommen auf den Markt. Für den Anleger bieten sich damit zahlreiche Optionen. Aber was ist nun die richtige Strategie? Was des Häuslebauers Leid, das ist des Sparers Freude: Nach über einem Jahrzehnt mit minimalen Zinsen gab es zuletzt wieder einen Anstieg bis auf das Niveau von 2012. Die Frage ist nur, wie lange das so bleibt? Die EZB hat zwar bei ihrer Sitzung im April keine Zinssenkung verkündet, aber viele Experten erwarten sie für den Sommer. Auch ist bei Tages- und Festgeldern und Hypothekenzinsen schon eine Trendwende sichtbar. Zugleich entwickelte sich der Aktienmarkt positiv. Der deutsche Aktienindex DAX hat in den letzten sechs Monaten fast 20 Prozent an Wert zugelegt, aber zukünftige Kurserwartungen sind von den vielen politischen Unsicherheiten – Ukraine, Naher Osten, Taiwan oder US-Präsidentschaftswahlen, um nur einige zu nennen – geprägt. Und nicht zuletzt kommen immer neue Anlageformen auf den Markt, wie zum Beispiel der European Long-Term Investment Fund, kurz ELTIF. Was nun, Anleger? Vor der Entscheidung für die richtige Anlage stehen einige grundsätzliche Fragen. Dabei gelten drei Kriterien, die auch als „magisches Dreieck“ bezeichnet werden. Magisch deshalb, weil meist nicht alle drei Punkte gleichzeitig abgedeckt werden können: ■ Rendite, also der Ertrag, der am Ende bei der Investition übrig bleibt. ■ Sicherheit, also die Vermeidung geringerer Renditen als geplant, eines Schrumpfens des Anlagevermögens oder eines Totalverlustes. ■ Liquidität, also der Zeitraum, in dem man die investierten Beträge wieder in Bargeld verwandeln kann. So ist beispielsweise eine hohe Sicherheit oft mit einer geringeren Rendite verbunden, während längere Laufzeiten und damit eine geringere Liquidität eine höhere Rendite versprechen. Neben diesen Fragen ist ein weiterer Punkt relevant: wann und wie? Alles auf einmal oder besser verteilt? Und wenn verteilt, immer die gleiche Stückzahl, z. B. an Aktien, oder zum gleichen Betrag? Hier gibt der sogenannte Cost-AverageEffekt (Grafik links) eine eindeutige Empfehlung. Am sinnvollsten ist es, zu jedem Zeitpunkt den gleichen Betrag zu investieren. So kauft man bei niedrigen Preisen größere Mengen, was zu einem niedrigeren durchschnittlichen Stückpreis führt. Am besten lässt sich das mit einem Sparplan realisieren. „Es gibt sie für verschiedene AnlageWas bedeutet der Cost-Average-Effekt? Das Beispiel macht deutlich, dass die Strategie, immer zum gleichen Betrag zu kaufen, zu einem besseren Ergebnis mit einem geringeren Durchschnittspreis führt. Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 4 10 Liter EUR 17,50 70 € 40 L 70 € 44,16 L 20 € 11 € 14 € 25 € 17,50 € 17,50 € 17,50 € 17,50 € = 1,585 €/L = 1,75 €/L 8,75 L 15,91 L 12,50 L 7,00 L 10 L 10 L 10 L 10 L 2,00 € 1 Liter 1,10 € 1 Liter 1,40 € 1 Liter 2,50 € 1 Liter Frau Müller tankt immer 10 Liter, ... ... während Herr Maier immer für 17,50 Euro tankt. meine Bank _ Juni 2024 TITELTHEMA _ 6
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