Und natürlich können neben diesen Sachschäden auch Personenschäden auftreten, wenn beispielsweise jemand anderes aufgrund des eigenen Fehlverhaltens stürzt und dabei schwer verletzt wird. Aber was immer auch der konkrete Fall sein sollte, die Haftung bleibt – und dabei kann auf das gesamte Vermögen des Verursachers, mit Haus und Grundbesitz, Bankguthaben, Lohn und Gehalt zugegriffen werden. „Die Privathaftpflichtversicherung deckt dann das Risiko ab“, erklärt Jörg Wannenwetsch, Finanzberater bei der R+V, die dafür verschiedene Modelle anbietet, die sich in den Leistungen unterscheiden. Bei allen Tarifen sind bei der R+V auch Schäden, die bei Gefälligkeiten auftreten, abgesichert. Das ist z. B. dann praktisch, wenn man Freunden beim Umzug hilft und etwas fallen lässt. Auch für Internetschäden, wenn man also z. B. eine mit Viren verseuchte E-Mail weiterleitet, die dann auf dem Rechner des Empfängers Daten löscht, springen die aktuellen Policen ein. Und nicht zuletzt sind auch Schäden an gemieteten Sachen abgedeckt, bei denen der Mieter schuldhaft den Schaden verursacht hat. „Weitere Bausteine lassen sich je nach den individuellen Wünschen ergänzen“, sagt R+VFinanzberater Philip Dörflinger. Da wäre z. B. der sogenannte Eigenschutz, der dann greift, wenn Schäden, die dem Versicherungsnehmer durch Dritte entstehen, die weder versichert sind noch ausreichende finanzielle Mittel haben, um den Schaden zu begleichen. Oder eine Haftung für mitversicherte Kinder unter 7 Jahren, die sonst eigentlich nicht deliktfähig und damit haftbar sind. Das Aus im Traumberuf. Für die Mehrheit der Bundesbürger ist das Einkommen aus Erwerbstätigkeit die wichtigste Einkommensquelle. Aber was passiert, wenn man den erlernten Beruf aus gesundheitlichen Gründen zeitweise oder gar dauerhaft nicht mehr ausüben kann? „Dann zahlt doch der Staat für mich“, meinen viele. Aber das täuscht. Es gibt zwar eine Erwerbsminderungsrente für sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer, aber diese ist zum einen sehr niedrig und zudem an viele Voraussetzungen geknüpft. So gelten bestimmte Mindestbeitragszeiten – Selbstständige fallen in den meisten Fällen raus – und die sogenannte „Verweisbarkeit“, was bedeutet, dass der Arbeitnehmer nicht nur in seinem gelernten Beruf, sondern bei jeder denkbaren Tätigkeit eingesetzt werden kann. Ein Facharbeiter, der nicht mehr einen ganzen Tag stehen, aber durchaus an der Supermarktkasse sitzen kann, bekommt also keine Erwerbsminderungsrente. „Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist daher für jeden Pflicht“, ist Jens Fellmoser überzeugt. Schaut man sich an, dass es in Deutschland rund 45,6 Millionen Erwerbstätige gibt, aber nur rund 15 Millionen Berufsunfähigkeitsversicherungen, wird deutlich, dass hier noch Nachholbedarf besteht, besonders wenn man bedenkt, dass jeder vierte Deutsche zumindest zeitweise berufsunfähig wird. Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung übernimmt dann für die Dauer der Berufsunfähigkeit eine monatliche Rente – und unterscheidet sich dabei deutlich von der staatlichen Erwerbsminderungsrente. Zum einen gilt hier keine Verweisbarkeit, die Rente wird also bezahlt, wenn man im angestammten, erlernten Beruf nicht mehr arbeiten kann. Zum anderen kann statt der maximal 34 % des Bruttogehalts wie bei der staatlichen Vorsorge die gewünschte Rentenhöhe bis auf 80 % des aktuellen Nettogehalts festgelegt werden. Welche Versicherungen sonst noch wichtig sind Home sweet home. Auch wenn sie in Baden-Württemberg keine Pflichtversicherung mehr ist, ist die Wohngebäudeversicherung für jeden Immobilienbesitzer ein Muss. Sie springt ein, wenn das Haus durch Brand, Blitzschlag, Explosionen, Leitungswasserschäden oder Sturm und Hagel beschädigt oder gar zerstört wird und deckt auch die immer häufiger auftretenenden Naturgefahren, wie z. B. Starkregen, ab. Alles, was mir lieb und teuer ist. Möbel, Elektrogeräte, aber auch Schmuck und vielleicht wertvolle Erinnerungsstücke – die Hausratversicherung kümmert sich bei Einbrüchen und Diebstählen, aber auch bei Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel um alle Dinge, die nicht zur Gebäudeversicherung gehören. Wichtig ist dabei die Abdeckung von Vandalismus, der oft den größeren Schaden bei Einbrüchen verursacht. Das Recht auf seiner Seite. Recht haben und Recht bekommen sind oft zwei unterschiedliche Dinge. Ob Ärger mit den Nachbarn oder Streit bei einer Kündigung – schnell landen solche Themen beim Anwalt oder vor Gericht. All das ist, gerade wenn es über mehre Instanzen geht, mit hohen Kosten verbunden, die dann eine Rechtsschutzversicherung mit den entsprechenden Bausteinen abdeckt. Schutz für ein aktives Leben. Bei Berufsunfällen springt die Berufsgenossenschaft ein, aber bei Unfällen zu Hause oder in der Freizeit sind die finanziellen Folgen nicht abgedeckt. Sinnvoll ist daher eine Unfallversicherung, die einmalig bei Invalidität oder im Todesfall bezahlt und lebenslang eine Invaliditätsrente übernimmt. Besonders attraktiv ist eine Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr. Sicherheit über den Tod hinaus. Sinnvoll für Paare und Familien ist eine Risikolebensversicherung. Fällt ein Einkommen durch Tod weg, sichert sie die Hinterbliebenen ab, um z. B. die Immobilie abzubezahlen oder die Lebenshaltungskosten zu decken, bis die Kinder auf eigenen Beinen stehen. Die notwendige Versicherungssumme richtet sich vor allem nach der familiären Situation. meine Bank _ Juni 2025 TITELTHEMA _ 7
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