→ Markus Vetter hat die Abläufe in seinem Unternehmen stets im Blick. ↑ Brechampoullen sind nur ein Beispiel für die Produkte, die im neuen Firmensitz in Dischingen hergestellt werden. → Medizin zum Üben Markus Vetter ist etwas Außergewöhnliches gelungen: Er hat nicht nur ein Unternehmen gegründet, sondern sogar die Nische erst geschaffen, in der er nun erfolgreich Marktführer ist. Wer Menschenleben retten oder Patienten behandeln möchte, sollte möglichst genau wissen, wie man so etwas tut. Eine praxisnahe Ausbildung ist wichtig, besonders wenn jede Sekunde zählt. Bis vor wenigen Jahren ließ sich der Umgang mit Medikamenten nur in eingeschränktem Umfang adäquat trainieren. Bis Markus Vetter aus Dischingen die Idee hatte, Übungsmedikamente zu entwickeln. Und daraus ein Unternehmen zu machen. Vetters Idee ist quasi der Klassiker der Erfolgsgeschichten: Man fragt sich, warum sie nicht schon vorher jemand hatte. Bei ihm hat alles vor etwas mehr als zehn Jahren begonnen, er war Teilnehmer eines Lehrgangs für Rettungsassistenten. „Und dabei habe ich festgestellt: Vieles gab es einfach nicht, mit dem man hätte üben können. Das ging schon damit los, dass es als Medikamentenersatz nur ein Pulver gab.“ Automatisierte Handgriffe. Ein realitätsnahes Üben von Handgriffen für Situationen, in denen man nicht erst überlegen muss, wie man eine Ampulle öffnet, war so kaum möglich, man improvisierte mit abgelaufenen Medikamenten. „Da musste man das nehmen, was es gerade gab. Das entsprach aber häufig optisch oder der Menge nach nicht dem, was tatsächlich benötigt wurde. Das war ein `Stell Dir einmal vor, wir tun einfach mal so´. Für mich nicht befriedigend“, erinnert er sich. Also setzte sich Markus Vetter hin und überlegte, wie man die Funktionalität von Arzneien nutzen kann, ohne das Risiko eines falschen Umgangs mit ihnen eingehen zu müssen. Er wollte dafür sorgen, dass Rettungspersonal möglichst praxisnah ausgebildet werden kann, „dass man Dinge routiniert tut, dass sie so eingespielt sind – wie beim Autofahren“. Und so entstanden seine Produkte, die nun unter dem geschützten Begriff „Übungsmedikamente“ vertrieben werden, von Dischingen bis nach Neuseeland. In den ersten Jahren führte Markus Vetter sein Unternehmen noch aus einem Eigenheim in Neresheim heraus. Doch Anfang 2025 konnte er seinen Firmensitz nach Dischingen verlagern. Dort wuchs in kurzer Zeit direkt am Ortsausgang in Richtung Heidenheim ein moderner Firmensitz empor. Beheizt mit einer Wärmepumpe, Photovoltaik auf dem Dach und einem großen Speicher darunter. Schwäbischer Ideenreichtum. Finanziert wurde der neue Firmensitz über die Heidenheimer Volksbank. „Markus Vetter hatte eine Idee und hat darauf – sozusagen in seinem Wohnzimmer – ein Unternehmen aufgebaut. Und hat dieses groß und erfolgreich gemacht. Wir als Volksbank sind sehr stolz darauf, so etwas begleiten zu dürfen“, sagt Alexander Schuster, stellvertretender Bereichsleiter Firmenkunden der Heidenheimer Volksbank. „Die Übungsmedikamente GmbH von Markus Vetter ist eine grandiose Story, wie aus dem Bilderbuch. Eine klassische Gründergeschichte, wie sie beispielhaft ist für den Südwesten.“ meine Bank _ Dezember 2025 SERVICE _ 13
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