meine Bank | Nr. 21 – Mai 2019

meine Bank Mai 2019 Und die Rente zahlt der Chef ... Jeder weiß, dass er eigentlich selbst etwas für das Alter tun sollte, aber nur die wenigsten machen es. Unter den zahlreichen zur Verfügung stehenden Optionen ist die betriebliche Altersvorsorge eine der interessantesten, insbesondere nach den letzten gesetzlichen Neuerungen. Fragt man die Deutschen, ob ihre bisherigen Anstrengungen zur Altersvorsorge ausreichend waren, dann sagen knapp 30 Millionen „Ja“ und rund 26 Millionen „Nein“, der Rest ist sich nicht sicher. Die Gründe, warum nicht genug für das Rentenalter getan wird, sind dabei vielfältig. „Das ist noch lange hin“, „Das ist alles zu kompliziert“ oder „Das kann ich mir nicht leisten“ sind dann oft gehörte Aussagen. Dabei ist gerade das „noch lange hin“ ein gefähr- liches Argument, denn je kürzer die Sparzeit, desto weniger wird der Zinseszinseffekt genutzt. Wirft eine Anlage beispielsweise 2 % jährlich ab und legt man erst ab dem 45. Geburtstag jeden Monat 200 Euro beiseite, ergibt sich beim Renteneintritt mit 67 Jahren ein Gesamtbetrag von rund 66.000 Euro. Beginnt man dagegen bereits 20 Jahre früher im Alter von 25, dann benötigt man für die gleiche Auszahlung mit 67 nur eine monatliche Sparsumme von 71 Euro! Früh anzufangen lohnt sich also und reduziert die laufende Belastung deutlich – und das gilt für jede Art der Vorsorge. Stellt sich dann die Frage, in welcher Form die Altersvorsorge erfolgen sollte. Hier gibt es viele Möglichkeiten. „Und es klingt zugegeben manch- mal etwas kompliziert“, meint Hans-Georg Weber, der Altersvorsorgeexperte der R+V im Haus der Heidenheimer Volksbank, „was auch sicher an der Vielzahl der Optionen liegt.“ Drei Säulen für einen sicheren Lebensabend. Hilfreich ist dann zunächst ein Blick auf den grund- sätzlichen Aufbau der Altersversorgung in Deutsch- land. Sie ruht auf drei großen Säulen: 7 7 Da ist zunächst die gesetzliche Rentenversiche- rung, in die alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten automatisch einbezahlen. Sie ist umlagefinanziert, zahlt die laufenden Renten also aus laufenden Beiträgen. Dies bedeutet aber, dass das derzeitige Rentenniveau aufgrund des demografischen Wandels nicht dauerhaft auf- rechterhalten werden kann. Denn immer weni- ger Beitragszahler stehen einer immer größeren Zahl der Bezieher einer Altersrente gegenüber. Im Jahr 2000 muss- ten 100 Erwerbs- tätige 34 Rentner unterstützen. 2020 sind es bereits 47 und bis 2040 wird die Zahl auf 71 ansteigen. Zudem wächst die Dauer des Rentenbezugs und das durch- schnittliche Renten- eintrittsalter sinkt. 6 Titelthema

RkJQdWJsaXNoZXIy NDU5MjM=