meine Bank | Nr. 23 – Mai 2020

meine Bank Mai 2020 Geht es um Investitionen am Kapitalmarkt, dann werden die meisten das Stichwort „Aktie“ nen- nen. Der Anteil der Aktionäre in Deutschland ist im internationalen Vergleich aber eher gering und das Deutsche Aktieninstitut (DAI) meldet für 2019 eine Zahl von rund 9,7 Millionen Menschen in Deutsch- land, die Aktien oder Aktienfonds besaßen. Ein Aspekt ist dabei bestimmt die Sicherheit der Anlage in Aktien. In seinem „Renditedreieck“ stellte das DAI anhand des DAX für jedes Paar von Kauf- und Verkaufszeitpunkt die Rendite dar. Wäh- rend bei einem Anlagehorizont von unter fünf Jahren durchaus auch negative Ergebnisse auftra- ten, waren bei einem Zeitraum von über 10 Jah- ren nahezu nur positive Renditen zu verzeichnen. Schwächephasen wie nach dem Platzen der Tech- nologieaktienblase zu Beginn des Jahrtausends und der Finanzkrise 2008 lassen auch für die aktuellen Turbulenzen aufgrund der Corona-Pandemie auf langfristige Renditechancen hoffen. Gefragt ist also eine breite Streuung und die rich- tige Mischung, die dann neben Aktien auch ande- ren Anlageformen wie Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe miteinbezieht. Klingt kompliziert? Auf den ersten Blick ja, denn woher weiß ich als Otto Normalverbraucher, auf welches Pferd ich setzen, Auf die Mischung kommt es an Die Risiken zu minieren und zugleich attraktive Marktchancen zu nutzen, das ist das Konzept von Investmentfonds. Über 20000 Fonds sind in Deutschland erhältlich und bieten damit die Chance für eine individuelle, langfristige Geldanlage. wie ich mein Portfolio mischen und welche Einzel- titel ich zu welchem Zeitpunkt kaufen soll? Setze ich alles auf eine Karte oder möchte ich das Risiko streuen, also z. B. in verschiedene Anlageklassen investieren, ein bisschen Aktien, dazu etwas Gold und ein bisschen Cash? Genau hier setzen Investmentfonds an. Sie sam- meln von Anlegern Geld ein und investieren es in einer zuvor definierten Art und Weise, z. B. in Aktien oder Immobilien. Dabei handelt es sich immer um ein sogenanntes Sondervermögen, das getrennt vom eigenen Vermögen der Kapitalanla- gegesellschaft verwaltet wird und ausschließlich den Fondsinvestoren gehört. Wie alles begann. Das Konzept eines Fonds ist dabei gar nicht so neu. Was nun aber wirklich der erste Fonds war, darüber streiten sich die Gelehrten. Wurde lange Jahre die englische „West Cornwall Mines Investment Company“ aus dem Jahr 1836 für den Urvater gehalten, sind heute viele Experten überzeugt, dass die Holländer die Vorreiter waren. Abraham van Ketwich verkaufte bereits 1774 rund 2000 Anteile an seinem Fonds „Eendracht Maakt Magt“ (auf Deutsch „Eintracht macht stark“) und hatte dafür die Rechte der Anleger und 6 Titelthema

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