meine Bank | Nr. 25 – April 2021

meine Bank April 2021 in der neuen Ausbildungsordnung an Gewicht verloren, weil diese Aufgaben in den vergangenen Jahren zunehmend automatisiert und zentralisiert wurden. Dafür lernen die jungen Leute, auch ihre Kunden ganzheitlich zu betrachten: „Sie lernen, im Gespräch herauszufinden, welche Ziele, Pläne und Wünsche die Kunden haben.“ Solche Gespräche finden im 21. Jahr- hundert natürlich längst nicht mehr zwingend in einem Beratungszimmer in der Heidenheimer Hauptstelle oder in einer der Volksbank-Geschäftsstellen im Landkreis statt. Kunden und Interessen- ten wenden sich selbstverständlich auch per Telefon oder Internet an ihre Bank. „Wir haben zum Beispiel auch ein Video- beratungszimmer, in dem die Berater in Ruhe und diskret mit den Kunden spre- chen können“, sagt Elvira Klein. Auf hohem Niveau. Die Kundenan- sprache hat sich entwickelt, aber auch die Produkte der Volksbank verändern sich fortwährend, innovative Dienst- leistungen kommen hinzu, und auch ein örtlich verwurzeltes Institut wie die Heidenheimer Volksbank richtet sich zusätzlich zu den gewohnten Services danach aus, wie die junge und künftige Kundengeneration das Internet nutzt: mit dem Smartphone. Daher ist auch der Umgang mit sozialen Medien und aktuellen Apps heute ein ganz selbstver- ständlicher Ausbildungsinhalt für ange- hende Banker, schließlich ist die Heiden- heimer Volksbank auch auf Plattformen wie Facebook und Instagram vertreten. Gleichzeitig müssen Bankkaufleute auch vernetzt in Projekten denken und arbeiten können, müssen innerhalb von Projekten Führungsrollen überneh- men und zum Ziel kommen. So werden die jungen Frauen und Männer Schritt für Schritt im Betrieb und in der über- betrieblichen Ausbildung in der Berufs- schule an die Herausforderungen des Berufslebens herangeführt. „Wir bieten eine Fachausbildung auf hohem Niveau an“, betont Elvira Klein. Übrigens ist nicht nur die Arbeit in einer Bank zunehmend digitaler gewor- den – auch die Ausbildung selbst wurde dieser Entwicklung angepasst. So ist bei- spielsweise das herkömmliche Berichts- heft auf Papier nun Vergangenheit. Die Auszubildenden führen heute ein digita- les Berichtsheft, in dem sie die erlernten Fähigkeiten eintragen. Dieses Berichts- heft wird von der IHK gestellt und muss auch zur Prüfung vorgelegt wer- den. Nur, wer alle vorgesehenen Ausbil- dungsinhalte vorweisen kann, wird auch zur Prüfung zugelassen. Apropos: Auch die Prüfungen wur- den reformiert. Anstelle der früheren Kombination aus nicht notenrelevan- ter Zwischenprüfung und Abschluss- prüfung werden die Inhalte des ersten Ausbildungsjahres in einer sogenannten „gestreckten Abschlussprüfung“ nach der ersten Ausbildungshälfte geprüft. Das Prüfungsergebnis fließt auch in die Abschlussprüfung am Ende der Ausbil- dung ein. Hinzu kommt eine mündliche Prüfung, in der ein Kundenberatungsge- spräch simuliert wird. Um die Auszubildenden umfassend und ganzheitlich zu schulen, setzt die Volksbank auch auf Ausbildungspaten. In jeder Abteilung der Hauptstelle und in jeder Geschäftsstelle kümmert sich eine Person um die Azubis, nimmt sie mit in Kundengespräche, steht als Ansprech- partner bei allen Fragen zur Ausbildung zur Verfügung und fungiert ganz allge- mein als Begleiter für die Zeit der Berufs- ausbildung. Über Feedback-Gespräche stehen die Ausbildungspaten auch als Mentoren und Motivatoren zur Seite. Bundesweit gibt es zudem „next“, das Ausbildungsnetzwerk für Bankazubis, in dem die jungen Leute sich darüber aus- tauschen können, wie die Ausbildung in anderen Betrieben läuft. Im „echten Leben“ informiert „next“ über soge- nannte Botschafter aber auch in den Schulen über die Berufe in der Banken- branche. Vom Azubi zum Abteilungsleiter Seit fast 28 Jahren ist Mathias Benz bei der Heidenheimer Volks- bank, seit mehr als sechs Jahren leitet er in der Hauptstelle die Individualkundenabteilung. Wenn der gebürtige Nattheimer über seine Karriere bei der Volksbank spricht, muss er an manchen Stel- len lachen, als könne er es selbst kaum glauben. Dabei ist Benz’ Geschichte wahrscheinlich eine, wie sie gerade in mittelständi- schen Unternehmen wie der Heidenheimer Volksbank geschrieben wird. Der Weg in eine Führungsrolle war für Mathias Benz gar nicht vor- gezeichnet. Mit 16 schnupperte er bei einer Werbeagentur und in den Beruf des Zweiradmechanikers rein. Seine Mutter riet ihm zur Banklehre, das sei etwas Solides, auf das man aufbauen könne. „Dabei wusste ich kaum, dass Banken etwas anderes als ein Girokonto anbieten“, erzählt er. Zum Vorstellungsgespräch tuckerte er mit dem Mofa, unter- wegs ging die Kette herunter, seinem künftigen Arbeitgeber saß er also mit ölverschmierten Händen gegenüber, erzählt Benz lachend: „Offensichtlich haben ich trotzdem einen guten Eindruck hinterlassen.“ Die jugendlichen Flausen legte der damalige Azubi auch bald ab: „Ich wollte die Ausbildung so gut wie möglich absolvieren.“ Nicht nur das gelang ihm, seine Vorgesetzten trauten ihm auch immer mehr Verantwortung zu, förderten ihn sukzessive und übertrugen ihm nach etlichen Jahren in der Zweigstelle in Schnaitheim schließ- lich Führungsaufgaben in der Zentrale. Berufsbegleitend hatte er zudem ein Studium zum Bankbetriebswirt Management absolviert. Sich selber sieht Mathias Benz als ein Beispiel für das, was er die „Volksbank-DNA“ nennt: Interessierte und fleißige Mitarbeitende werden kontinuierlich gefördert und schließlich zum Nachwuchs für die Führungsebene aufgebaut. Bis heute schätzt Benz übrigens die Arbeit mit den Volksbank-Kun- den: „Mich freut es, wenn ich Kunden helfen kann, ihre Träume zu verwirklichen.“ 11 Volksbank intern

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